HELMSTEDT BAHNHOF. Das erste Railside Festival ist ausverkauft, und die Veranstalter feiern ihren Erfolg.
Text: Alina Brückner, Wolfsburger Nachrichten vom 30. Januar 2017
Piet Schmidts Zug hielt um 19.15 Uhr am Helmstedter Bahnhof. Er stieg aus und steuerte direkt auf das Bahnhofsgebäude zu – in dem er am Samstagabend allerdings keinen Aufenthaltsraum, sondern eine umfunktionierte Konzerthalle vorfand.
Vom Bahnsteig direkt in den Partyraum, das war die Idee des ersten Helmstedter Railside Festivals, organisiert vom Schülerforum des Helmstedter Clubcafés Pferdestall. Ein gut zehnköpfiges Team hatte sich in den vergangenen Monaten um eine passende Location, gute Bands und Gestaltungsmöglichkeiten bemüht.
Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Von außen erstrahlte das Gebäude in bunten Lichtern, drinnen herrschte eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre gepaart mit Konzertstimmung. Alte Ledersofas standen im sogenannten „Feierzentrum“, und Stehlampen sorgten für eine urige Atmosphäre und erinnerten an eine alte Wohnstube.
Auch unmittelbar neben der Bühne befand sich eine solche Sitzecke, in der geplaudert, gelacht und der Musik gelauscht wurde. „Das ist einfach eine richtig tolle Idee, und die Location ist wirklich super“, lautete Piet Schmidts erstes Fazit, nachdem er das Bahnhofsgebäude genauer unter die Lupe genommen hatte. „Natürlich hab ich die Chance genutzt, quasi direkt aus dem Zug in das Festival zu stolpern, wann bekommt man schon einmal so eine Gelegenheit?“, erzählte der 22-Jährige von seiner Anreise. Doch der Berliner war nicht der einzige, der seiner alten Heimat einen Besuch abstattete. Auch Gäste aus der umliegenden Region bis hin nach Halle kamen am Samstagabend nach Helmstedt.
Insgesamt 200 Besucher begrüßten die Veranstalter in ihrem persönlichen „Feierzentrum“. „Wir sind komplett ausverkauft, das ist wirklich der Wahnsinn. Für uns ist das ein unfassbarer Erfolg“, betonte Initiator Jonas Kirsch vom Schülerforum. Alle Altersklassen waren an diesem Abend vertreten, und das bedeutete für Kirsch vor allem eins: „Es gibt Bedarf in der Stadt Helmstedt für genau solche Formate“.
Für die Musik an diesem Premierenabend sorgten „Am i Error“, die mit einer Mischung aus Indie, Pop, und Electro das Festival eröffneten. Die Alternativ-Rock-Band „Ex-tales“ aus Braunschweig und die Indie-Pop-Rock-Band „Mirrors Act“ schlossen sich an und spielten, wie auch schon ihr Vorgänger, vor vollen Reihen. Den Abschluss machte die Braunschweiger Band „Elliot“, die mit musikalischen Variationen aus Indie und Rock für eine tanzende Menge sorgte. Für einen gelungenen Ausklang sorgte im Anschluss DJ Durbin mit einer Mischung aus Soul, Funk und House, bis um drei Uhr morgens die Lichter in der Bahnhofshalle ausgingen.